„Zeitspiel“ zurück in Burlo
Das Junge Ensemble Mariengarden kehrt mit seinem gefeierten Theaterstück „Zeitspiel“ für ein einmaliges Gastspiel zurück nach Burlo. Die Geschichte des Mädchenorchester von Auschwitz hatten die Darstellerinnen und Darsteller zuletzt 2017 in Burlo aufgeführt, im Anschluss erfolgten eindrucksvolle Aufführungen auf verschiedenen Bühnen, etwa 2021 im Landtag in Düsseldorf oder 2023 in Paris. Unter der Leitung von Regisseur Sascha Dücker sowie der Schirmherrschaft der Antisemitismusbeauftragten des Landes, Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, präsentiert das Ensemble sein Werk nun an einem Abend in der Burloer Heimat: am 04.11.2024 um 19:30 Uhr im Forum Mariengarden.
Das Drama „Zeitspiel“ auf der Basis des Buches „Das Mädchenorchester in Auschwitz“ von Fania Fénelon erzählt die Geschichte der weiblichen Gefangenen im Konzentrationslager Auschwitz, die als Musikerinnen für die musikalische Unterhaltung der deutschen Offiziere und Soldaten sorgen sollen. Inmitten der unmenschlichen Zustände und des Terrors im deutschen Vernichtungslager schwanken die Mädchen hierbei immer wieder zwischen Verzweiflung, Angst und Hoffnung – und müssen dabei im wahrsten Sinne des Wortes um ihr Leben spielen, hängt dieses doch von der Zufriedenheit der deutschen Lagerbesatzung ab.
Den jungen Schauspielerinnen und Schauspielern des Burloer Ensembles gelingt es mit diesem Theaterstück in ebenso beeindruckender wie eindrücklich-intensiver Weise, die unmenschlichen, erschütternden Bedingungen des Lagers und auch der persönlichen Situation der Musikerinnen aufzuzeigen. Ein unvorstellbarer und grausamer Teil der Geschichte wird so ein wenig mehr zugänglich. Dies sei in der heutigen Zeit immer wieder neu von Bedeutung, erklärt Regisseur Sascha Dücker – und verweist auf den um sich greifenden Antisemitismus sowie die lauter werdenden Stimmen, die dieses dunkelste Kapitel der deutschen Geschichte gerne vergessen oder abschließen möchten. „Die sich damit ergebenden Folgen, zum Beispiel im Wahlverhalten, lassen uns und unser Anliegen mehr als notwendig erscheinen“, so Dücker.
Das Team von aktuellen wie ehemaligen Schülerinnen und Schülern weiß um die Wichtigkeit dieser bleibenden Aktualität des Stückes. Nach dem Termin in Burlo warten etwa weitere Aufführungen auf Dücker und seine Theatergruppe, zeitnah am 07.11.2024 Minden sowie am 09.11.2024 in Vechta zur mahnenden Erinnerung an die Pogromnacht 1938 – und für die Zukunft gibt es sogar eine noch immer offene Einladung nach Auschwitz in Polen selbst.
Eintrittskarten für die Aufführung am 04.11.2024 im Forum Mariengarden sind sowohl über das Sekretariat des Gymnasiums erhältlich (ab 28. Oktober) wie auch über die Borkener Tourist-Info (ab 30. Oktober). Eine Abendkasse wird ebenfalls geöffnet sein. Der Eintritt beträgt für Jugendliche wie Erwachsene neun Euro.
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